S-Bahn Münsterland

Schlüsselprojekt für die Mobilität von morgen – nachhaltig, staufrei, komfortabel

Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in und um Münster wird in den nächsten Jahren schrittweise zu einem leistungsfähigen S-Bahn-Netz ausgebaut. Die künftige S-Bahn Münsterland soll Straßen und Innenstädte entlasten, das Umland besser an die Stadt Münster anbinden und die CO2-Emissionen im Verkehr deutlich verringern. Das Projekt ist Teil des Infrastrukturprojekts >Zielnetz 2040, mit dem das Land Nordrhein-Westfalen die Verbesserung und den Ausbau des SPNV vorantreibt.

Das Münsterland stellt die Weichen für die Verkehrswende. Ziel ist ein vernetztes Mobilitätsangebot, das eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur mit einer hohen Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner in der Region verbindet. Und das vor allem die verkehrlichen CO2-Emissionen erheblich senkt: Künftig sollen zwei von drei Wegen im Münsterland emissionsfrei zurückgelegt werden. Der Ausbau der S-Bahn Münsterland, die bis Ende 2040 vollständig lokal emissionsfrei und mit Ökostrom betrieben werden soll, spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Künftiger S-Bahn-Knotenpunkt Münster Hauptbahnhof

Die Stadt Münster ist das Zentrum des geplanten S-Bahn-Netzes. Wichtigster Knotenpunkt ist der Hauptbahnhof, der bereits heute für die künftigen Anforderungen ausgebaut wird. Weitere wichtige S-Bahn-Knoten liegen im Norden und Süden der Stadt: Die Bahnhöfe Münster Zentrum Nord und Münster-Hiltrup bieten Umsteigemöglichkeiten zum Busverkehr sowie Anbindung an Radstationen und Verleihsysteme. Zwischen Münster Zentrum Nord und Münster-Hiltrup liegt auch die sogenannte Stammstrecke – also der Abschnitt im S-Bahn-Netz, der von den meisten Linien befahren wird. Die S-Bahnen werden auf dieser innerstädtischen Achse im 15-Minuten-Takt fahren, bevor sich die Linien in verschiedene Richtungen verzweigen.

Zum System S-Bahn Münsterland werden insgesamt neun Linien gehören, die Münster und das Umland verbinden. Viele von ihnen existieren bereits heute als Regionalbahn- und Regionalexpresslinien. Mit der S-Bahn wird das Nahverkehrsangebot aber durch einen engeren Takt und mehr Haltepunkte deutlich attraktiver. Auf den Strecken, die nicht elektrifiziert sind – also über keine Oberleitung verfügen –, werden moderne batteriebetriebene S-Bahnen verkehren. Dieselfahrzeuge sind also ein Auslaufmodell im Münsterland. Mit der >Reaktivierung der Strecke zwischen Münster und Sendenhorst für den Personenverkehr wird es außerdem eine weitere „neue“ Linie geben.

Schritt für Schritt zum Zielnetz

Die Wiederinbetriebnahme der Strecke Münster – Sendenhorst ist eine der ersten Maßnahmen, die sich bereits in Umsetzung befinden. Damit gehört die Linie zur sogenannten „S-Bahn Vorstufe“ – einer ganzen Reihe von ersten Maßnahmen, die bereits Verbesserungen mit sich bringen, bevor das gesamte S-Bahn-System ausgebaut und in Betrieb genommen wird. Dazu gehört zum Beispiel auch die Einführung eines 30-Minuten-Takts zwischen Münster Hbf und Gronau, Münster und Coesfeld sowie Münster Hbf und Warendorf. Es folgt ein Probebetrieb auf der geplanten Stammstrecke und die Inbetriebnahme der ersten sechs von neun S-Bahn-Linien. Mit der Vorstufe wird das SPNV-Angebot bis Dezember 2032 nach und nach erweitert, sodass täglich rund 15.000 Reisende mehr als heute im SPNV der Region unterwegs sein werden.

Danach startet das Gesamtsystem „S-Bahn Münsterland“ mit Stufe 1: Bis Ende 2040 werden sukzessive weitere Strecken ausgebaut und verlängert, Takte verdichtet, zusätzliche Halte in Betrieb genommen, eine Grundbedienung aller Stationen gewährleistet und neue Fahrzeuge eingesetzt. Darüber hinaus ist die S-Bahn Münsterland auf das übrige Bahnangebot abgestimmt: Sie wird zum Beispiel ergänzt durch stündliche, schnelllaufende Regionalexpress-Linien, die umsteigefreie Verbindungen innerhalb von NRW sowie in und aus Niedersachen und den Niederlanden schaffen.

S-Bahn Münsterland – Zielnetz 2040

Die neun S-Bahn-Linien im Überblick

Die Linie S1 wird die heutige RB 50, Bestandteil des Hellweg-Netz, ersetzen. Die Strecke führt von Münster Hbf über Werne bis Dortmund Hbf. Geplant ist unter anderem ein zweites Gleis zwischen Münster-Amelsbüren und Werne bis Ende 2040, das einen 30-Minuten-Takt zwischen Münster Hbf und Werne ermöglicht.

Die Linie S2 wird den nördlichen Teil der heutigen RE 42 (Haard-Achse) zwischen Münster Hbf und Dülmen ersetzen. Hinter Dülmen werden weiterhin RE-Züge bis Essen Hbf fahren.

Münster Hbf bis Coesfeld. Schon während der Vorstufe wird ein 30-Minuten-Takt eingeführt. Statt Dieselfahrzeuge werden batterie-elektrische S-Bahn-Fahrzeuge zum Einsatz kommen.

Die Linie S4 wird die heutige RB 64, die Euregio-Bahn, ersetzen. Die Strecke geht von Münster Hbf über Gronau bis nach Enschede in die Niederlande. Schon während der Vorstufe soll zunächst ein 30-Minuten Takt zwischen Münster Hbf und Gronau gefahren werden. Nach der Elektrifizierung um die Gronauer Grenze soll es außerdem einen 60-Minuten Takt zwischen Münster Hbf und Zwolle geben. Nach Start der Stufe 1 wird es zudem eine Expresslinie bis in die Niederlande geben.

Die Linie S5 soll die heutige RB 65, die Ems-Bahn, ersetzen. Sie führt über die Stammstrecke von Münster-Hiltrup über Münster Hbf und Münster Zentrum Nord weiter bis nach Rheine. Die S-Bahnen der Linie 5 und der Linie 9 sollen auf der Stammstrecke in Stufe 1 für einen 15-Minuten-Takt sorgen.

Die Linie S6 wird die heutige RB 66, die Teuto-Bahn, ersetzen. Die Strecke geht von Münster Hbf bis nach Osnabrück Hbf in Niedersachsen. Sie soll bis Vehrte verlängert werden, sodass nach 2033 ein 60-Minuten-Takt ohne Umstieg bis Vehrte angeboten werden kann. Zwischen Münster Hbf und Osnabrück Hbf soll ein 30-Minuten-Takt eingeführt werden.

Die Linie S7 wird die heutige RB 67, den Warendorfer, ersetzen. Die Strecke geht von Münster Hbf über Warendorf nach Bielefeld Hbf. Hier werden in Zukunft batterie-elektrische S-Bahnen eingesetzt. Noch während der Vorstufe wird ein 30-Minuten-Takt zwischen Münster Hbf und Warendorf eingeführt; in Stufe 1 geht es auch im 30-Minuten-Takt bis Rheda-Wiedenbrück. Langfristig ist geplant, die gesamte Strecke bis Bielefeld im 30-Minuten-Takt anzubieten.

Die Linie S8 ist die reaktivierte Strecke von Münster Hbf über Münster-Wolbeck nach Sendenhorst. Als eine der ersten Maßnahmen der Vorstufe sollen hier S-Bahnen im 20-Minuten-Takt fahren. Eingesetzt werden batterie-elektrische Fahrzeuge.

Die Linie S9 wird die heutige Linie RB 89, die Ems-Börde-Bahn, ersetzen. Die Strecke geht von Steinfurt-Burgsteinfurt über die Stammstrecke Münster Hbf – Münster-Hiltrup nach Hamm Hbf.

+2,4%

Bevölkerungswachstum der Stadt Münster bis 2040

bis zu +10%

Bevölkerungswachstum der Kommunen im Münsterland bis 2040

85.000

SPNV-Reisende im Münsterland aktuell

ca. 170.000

SPNV-Reisende im Münsterland bis Ende 2040

Aktuelle News
Aktuelles | 31.5.2024
Von Minnesota nach Münster: Mobilitätstreffen mit US-Verkehrsministerin
Mehr erfahren
Pressemitteilung | 05.3.2024
Bahnstrecke Münster – Sendenhorst nimmt weitere wichtige Hürde
Mehr erfahren
Pressemitteilung | 04.9.2023
Münster – Sendenhorst: Start der nächsten Projektphase
Mehr erfahren
Pressemitteilung | 01.6.2023
S-Bahn Münsterland: NWL untersucht möglichen neuen Knotenbahnhof in Münster
Mehr erfahren
Pressemitteilung | 07.3.2023
S-Bahn Münsterland: NWL informiert über Ausbaupläne
Mehr erfahren
Pressemitteilung | 03.3.2023
Strecke Münster – Sendenhorst: Neuer Terminplan liegt vor
Mehr erfahren

Sie haben Fragen oder Anregungen?